Unsere Verarbeitung.
In unserer hauseigenen Brennerei verarbeiten wir Jahr für Jahr mehr als 15 Tonnen Äpfel und Birnen zu den verschiedensten Obstbränden. Aus goldgelben Williams-Christ-Birnen wird unser beliebter “Williams -Christ”-Birnenbrand und aus ausgesuchten Apfelsorten wie Jonagold oder Rubinette entsteht unter Zugabe von alten Mostbirnensorten unser “Obstbrand aus Äpfeln und Birnen”. Ausserdem brennen wir sortenreine Apfelbrände und noch vieles mehr. Auch Fruchtwein, hier insbesondere der bei uns in der Region so genannte Apfelmost also Apfelwein wird auf dem Hof hergestellt.
Herstellung von Bränden
Damit Sie sich ein Bild von unseren Produkten machen können, möchten wir Ihnen die Herstellung von Obstbränden kurz erklären. Wie Sie sicher wissen entsteht Alkohol durch die Vergärung von Fruchtzucker. Für diesen Gärungsprozess sind Hefezellen verantwortlich.Um den natürlich vorkommenden Hefezellen die auf jeder Frucht vorhanden sind, ihre Arbeit zu ermöglichen wird das zuvor sorgsam ausgewählte Obst “eingemaischt”, das heisst gemahlen und in Gärbehältern, die bis zu 2000 l Obstmaische aufnehmen können gelagert. Um einen schnellen und damit aromaschonenden Gärstart zu garantieren, wird der Fruchtmaische noch sogenannte Reinzuchthefe zugesetzt. Dies sind Hefezellen, die speziell für diesen Zweck vermehrt worden sind. Je nach Gärtemperatur wird die Maische nach zwei bis drei Monaten auf ihren Restzuckergehalt überprüft.Ist kein Restzucker mehr vorhanden, ist die Gärung abgeschlossen und der verfügbare Fruchtzucker in Alkohol umgewandelt. Nun kann die Maische gebrannt werden. Beim brennen wird der verfügbare Alkohol aus der Maische destilliert.Dazu wird der Inhalt des entsprechenden Gärbehälters, Brand für Brand (jeweils ca. 100 Liter) in unsere Brennereianlage gepumpt und langsam erhitzt. Bei einer Temperatur von 78 Grad Celsius erreicht Alkohol seinen Siedepunkt und beginnt zu verdampfen. Durch ein System von Kühlrohren und sogenannten Verstärkerböden wird der entstehende Alkoholdampf immer wieder kondensiert und von neuem erhitzt. Durch diesen Reinigungsvorgang in der “Kolonne” des Brenngerätes tritt der entstehende Obstbrand nach der letzten Reinigungsstufe mit einer Alkoholstärke von ca. 70 % vol. am “Geistrohr” aus. Die Kunst des Brenners ist es, diesen Vorgang so zu steuern dass auch alle beim Gärungsprozess entstandenen Aromastoffe, wie verschiedene ätherische Öle, die dem Obstbrand seinen typischen Geschmack verleihen sollen, mit in den Brand übergehen und unerwünschte Geschmacksstoffe wie z.B. “Fusselöle” oder “Trubstoffe” nicht in den Obstbrand gelangen können. Der so entstandene Schnaps wird gesammelt und danach unter Zugabe von destilliertem Wasser auf eine Trinkstärke von, bei unseren Bränden 40 % vol.Alkohol, eingestellt und nach einer Filtration in Flaschen abgefüllt.
Herstellung von Fruchtweinen
Die Herstellung von Fruchtwein, vor allem das keltern von Apfelwein, hat im Bodenseeraum eine lange Tradition. Neben dem “Seewein” war der “Apfelmost”, wie der Apfelwein bei uns heißt, das wichtigste alkoholische Getränk unserer Väter. Erst ab Anfang des letzten Jahrhunderts wurde der “Most” immer mehr vom Bier verdrängt. Nun aber erfreut sich der Apfelmost wieder zunehmender Beliebtheit. Mit den heute angebauten Apfelsorten, die einen zum Teil wesentlich geringeren Anteil an Apfelsäure aufweisen, ist es möglich einen sehr reintönigen und an unsere “heutigen Geschmacksnerven” angepassten Apfelwein zu erzeugen. Die Herstellung eines guten Apfelweines beginnt daher bereits mit der Auswahl der richtigen Apfelsorten. Wir verwenden nur Sorten, die ein ausgewogenes Fruchtzucker Säureverhältnis aufweisen. Die Äpfel werden gewaschen und unmittelbar danach gepresst. Der Apfelsaft wird danach in einen Behälter gepumpt, in dem sich feste Fruchtbestandteile und Trubstoffe am Behälterboden absetzen können. Erst wenn diese erste Klärung des Saftes abgeschlossen ist, kommt er in die eigentlichen Gärbehälter. Dort wird dem Saft Hefe zugemischt um die Gärung zu starten. Der Gärvorgang dauert nun alles in allem ca. 8 Wochen, in denen der Most immer wieder von dem entstehenden Hefelager abgezogen, geklärt und filtriert wird. Erst wenn der gesamte Fruchtzucker zu Alkohol umgewandelt ist, ist die Gärung abgeschlossen. Je nach den verwendeten Apfelsorten, ist der Most nun glanzklar, oder er weißt eine für Apfelmost durchaus übliche Naturtrübung auf. Nach einer abschließenden Filtration, wird der Apfelwein nun in unser Verkaufstanklager gepumpt. Dort wird er unter Luftabschluß gelagert, um eine möglichst lange Haltbarkeit zu garantieren.